Wer sich für ein Hund entscheidet, sollte schon am ersten Tag mit der Erziehung beginnen. Die Hundehalter sollten liebevoll Grenzen setzen und konsequent bleiben. Denn der Mensch sollte im Mensch- Hund Gespann den Ton angeben, ohne um Aufmerksamkeit zu bitten.
Der Blick eines Welpen kann so herzerweichend sein, wenn er aufs Sofa möchte. Ein festes Stupsen gegen Herrchen, ein leises Fipsen – und Hundebesitzer werden weich. Schon lassen sie den kleinen aufs Sofa, ins Kinderzimmer und aufs Bett. Hundebesitzer werfen das Spielzeug, wenn das Tier es möchte, geben den kleinen Bettler am Tisch etwas vom Essen ab. Aber bald wollen die Menschen das Sofa und das Bett auch mal für sich und sind genervt von den ständigen Fipsen und betteln. Jetzt dem Hund verständlich beizubringen, dass es sich beim letzten mal um eine „Ausnahme“ handelte, dürfte dem Herrchen schwerfallen. Der Hund weiß, dass es funktionieren könnte, allein schon die Tatsache, dass der Hund das weiß motiviert ihn weiter zu machen. Für ein gutes Zusammenleben muss sich der Hund an „seinem“ Menschen orientieren können. Er braucht einen Menschen als Sozialpartner, der ihm Halt gibt und zu führen versteht. Der Mensch muss der führende Teil in der Beziehung sein und nicht auf falsches Verhalten des Hundes reagieren. Wer auf ein Bellen den Hund das gibt was er will, führt nicht – sondern tut was von ihm verlangt wird! Ebenso unverständlich ist, dass Menschen ständig auf ihre Hunde einreden, der doch so verständig dreinschaut. Dabei verstehen die Hund nur eins, der Mensch buhlt um Aufmerksamkeit. Lange Erklärungen (z.B. du musst jetzt „Sitz“ machen, weil da ein Auto kommt!) bringen dem Hund nichts.
Ein einfaches „Sitz“ als Hörzeichen oder ein erhobener Zeigefinger als eingeübtes Sitzzeichen dazu, kann schon ein Welpe lernen. Es gibt verschiedene Arten wie der Hund mit positiver Verstärkung „Sitz“ lernt:
Auf einer Art soll man ein Leckerchen über die Nase des vor dem Halter stehenden Hundes zu führen und dabei „Sitz“ sagen. Setzt sich der Hund gibt es das Leckerchen. Eine andere Möglichkeit ist, abzuwarten bis sich der Hund von alleine hinsetzt, dann „Sitz“ sagen und kräftig loben. Für das gewollte Verhalten gibt es ein Leckerchen, ein Lob, ein kurzes Spiel – aber auf jeden Fall gibt es immer eine positive Aufmerksamkeit. Empfindet der Hund erstmal einen Reiz als Angenehm wird er immer bemüht sein, den Reiz wieder zu bekommen. Selbst kleine Kunststücke lernen viele Hunde auf diese Weise ganz schnell. Schwer wird es, wenn der Hund unerwünschtes Verhalten zeigt und Sachen macht, die man als störend empfindet (Hochspringen, langes bellen, Sachen zerkauen), im schlimmsten Falle als gefährlich ansieht (ungenießbares essen, Fahrräder jagen). Je nach Rasse, Umfeld und individueller Entdeckungslust entwickeln Hunde im Laufe ihres Lebens Interessen, die denen „ihres“ Menschen entgegenstehen. Da lohnt es sich dann, wenn Hundebesitzer bereits in Konsequenz geübt haben und drauf beharren, dass „Nein“ auch Nein bedeutet. Gegen nicht gewolltes Verhalten gib es viele verschiedene Tipps, aus denen Halter den für sie und ihren Hund passenden heraus suchen müssen: Einige raten einen anderen Reiz anzubieten, dem der Hund nicht wiederstehen kann (Tauschgeschäft), oder das Spazieren gehen so aufregend wie möglich zu gestalten als Ablenkung vor Sachen die dem Hund sonst interessierten. Es soll auch helfen den geliebten Gegenstand so uninteressant wie möglich zu machen: Schuhe mit etwas Minzöl beträufeln. Sich abwenden, wenn der Hund springt, einfach keine Aufmerksamkeit schenken. Es helfen auch gute Hundeschulen, Hundetrainer, die auch Hausbesuche anbieten oder ein Buch über Hundeerziehung.